BERNHARD AICHNER (1972) lebt in Innsbruck und im Südburgenland. Er schrieb mehrere Hörspiele und Romane, bis er 2014 mit seinem Thriller «Totenfrau» den internationalen Durchbruch als Autor feierte. Seine Bücher wurden in 16 Sprachen übersetzt, die «Totenfrau»-Trilogie von Netflix und dem ORF verfilmt.
Aichner verbringt seine Kindheit in einem kleinen Dorf in Osttirol. In der ländlichen Idylle wächst schon früh die Sehnsucht nach aufregenden Geschichten. Neben Pippi Langstrumpf ist es die Bibel die ihn fasziniert, deshalb tritt er in den Dienst der römisch- katholischen Kirche und wird Messdiener. Fünf Jahre lang assistiert er dem Pfarrer und träumt davon, irgendwann ins Priesterseminar einzutreten. Die sonntägliche Bühne reizt ihn, das Publikum, das an seinen Lippen hängt, doch seine Mutter redet ihm diesen Berufswunsch aus.
Aichner kehrt mit zwölf Jahren der Kirche den Rücken zu und beginnt Liebesgedichte zu schreiben. Hunderte sind es, wie besessen taucht er in die Welt der Sprache ein. Bereits als 14-jähriger erkennt und verspürt er, dass sein Heil im Beruf des Schriftstellers liegen wird. Das Schreiben, das Erschaffen fremder Welten soll und wird es ihm ermöglichen, sich aus der Enge des Landlebens zu befreien.
„Rückblickend war es ein durchaus größenwahnsinniger Plan, Schriftsteller zu werden. Wenn man bedenkt, dass es Mitte der Achtziger am Land durchaus wahrscheinlicher war, Astronaut zu werden, als Autor.“
Trotz ungünstiger Vorzeichen, will Aichner sich seinen Traum verwirklichen. Mit 17 bricht er das Gymnasium in Lienz und gleichzeitig seine Zelte im Heimatdorf ab. Innsbruck wird seine Wahlheimat. Er schlägt sich dort zunächst als Kellner durch und arbeitet dann einige Jahre als Fotolaborant. Aichner holt in der Abendschule das Abitur nach und beginnt ein Germanistik-Studium an der Universität Innsbruck. Parallel arbeitet er als Pressefotograf für eine der größten Tageszeitungen Österreichs. Später gründet er mit seiner Frau ein Atelier für Werbefotografie, das fünfzehnzehn Jahre lang zu einer der besten Adressen für Fotografie in Westösterreich zählt.
Abends und in den Nachtstunden arbeitet Aichner parallel zur Fotografie hart am Vorankommen in seinem zweiten Beruf. Er schreibt und schreibt, versucht sich an kleinen Erzählungen, findet seine ganz persönliche Sprache und Tonalität – den für Bernhard Aichner typischen, temporeichen und kurzatmigen Signature-Sound.
„Als Jugendlicher war ich ein großer Fan von Sylvester Stallone. Es war diese Underdog-Geschichte, die mich faszinierte, es ging um einen, der sich von ganz unten nach ganz oben kämpfte. Rocky war schuld daran, dass ich mir meinen persönlichen Traum vom Schriftsteller-Dasein gezimmert habe.“
Der erste Erzählband erscheint zur Jahrtausendwende. Sechs weitere Bücher folgen. Sie verkaufen sich aber nur mäßig, der Traum vom Schriftstellersein scheint zu platzen. Beharrlichkeit ist gefragt, Durchhaltevermögen und Leidenschaft. Und siehe da, im Jahr 2014 landet er mit TOTENFRAU einen Volltreffer. Mit der Trilogie rund um die mordende Bestatterin Brünhilde Blum, gelingt der internationale Durchbruch. Der Traum, vom Schreiben leben zu können wird wahr.
Mit einer Million verkauften Exemplaren zählt Aichner mittlerweile zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Thrillerautoren. Er hat zahlreiche Preise und Stipendien erhalten, darunter das Österreichische Staatsstipendium für Literatur, den Burgdorfer Krimipreis, den Crime Cologne Award, den Friedrich-Glauser-Preis, zuletzt den Fine Crime Award 2023 und das Wiesbadener Krimistipendium 2024.
Die «Times» beschreibt seine Arbeit als «originell, kraftvoll und fesselnd».
YOKO - Interview zum neuen Thriller
Bernhard Aichner spricht über seinen neuen Thriller -
YOKO erscheint am 13. August 2023