Cover Schnee kommt

Schnee kommt

Ein Auffahrunfall irgendwo in einem Straßentunnel. Drei Autos krachen ineinander; ein Mann ist tot, ein zweiter schwer verletzt: Die Notrufsäulen funktionieren nicht, kein Auto fährt vorbei, keine Rettung kommt – fünf Menschen sind von der Außenwelt abgeschlossen. Fünf Menschen, jeder von ihnen mit seiner eigenen Geschichte, jeder mit seinen Geheimnissen: Suza zum Beispiel, die blinde Fotografin, Ruben, der einen Rucksack voll Geld bei sich trägt, oder Bertram, der Mann ohne Nase. Je länger sie eingesperrt sind, desto größer wird die Panik. Die ersten Masken fallen, die ersten unangenehmen Wahrheiten treten ans Licht, die ersten Konflikte brechen aus – während draußen, vor dem Tunnel, sanft der Schnee vom Himmel fällt und die Welt unter einer weißen Decke verbirgt.

In atemberaubender Intensität entwickelt Bernhard Aichner sein Kammerspiel rund um fünf Menschen, die das Schicksal nur scheinbar zufällig zusammen festhält. Nach und nach lässt er sie und ihre Geschichten Gestalt gewinnen, blickt hinter ihre Alltagsfassaden in die Abgründe, die sie voreinander verbergen. Ein virtuos komponierter, temporeicher und bis zur letzten Seite fesselnder Roman.

Pressestimmen

Bernhard Aichners neuer Roman ist nicht nur ein poetisches Kunstwerk, sondern auch ein Plädoyer gegen das Sich-Abfinden mit der Erstarrung.

DIE PRESSE

Ein Erzähler vor dem man also den Hut zieht, der dramatische Konstellationen und Situationen zu entwickeln und prägnant zu skizzieren versteht.

DER STANDARD

Bernhard Aichner setzt in seinem Roman "Schnee kommt" ungeniert und gekonnt auf Effekt und die grelle Beleuchtung des allzu Menschlichen. (...) Was sich da alles in und vor dem Tunnel fatal verknäult, scheint die Gesetze der Wahrscheinlichkeit ad absurdum zu führen, aber der Autor hat das Ganze gekonnt arrangiert und den psychologisch unterfütterten Katastrophenfilm rasant geschnitten. Jedes der kurzen Kapitel ist mit dem Namen der Figur überschrieben, aus deren Perspektive es erzählt ist. Peu à peu kommt lange Verschwiegenes ans düstere Tunnellicht: Machtspiele und wechselseitige Nutzbarmachung im Rahmen dessen, was man gemeinhin Liebe nennt, Abhängigkeit, Skrupellosigkeit und monströse Kälte - schließlich heißt das Buch ja Schnee kommt. Wie Bernhard Aichner so ganz ungeniert auf den Effekt und die grelle Beleuchtung des allzu Menschlichen setzt, das erinnert ein wenig an Prosa aus den Zwanzigerjahren. (...) - ein Erzähler vor dem man also den Hut zieht, der dramatische Konstellationen und Situationen zu entwickeln und prägnant zu skizzieren versteht. (...)

DER STANDARD

(...) Unglück, das aus der Bahn wirft, ist das Leitmotiv des kammerspielartig dichten und spannenden Thrillers. (...) Je länger die Ausweglosigkeit anhält, umso entschlossener sprengen die Gefangenen ihre inneren Fesseln: Dunkle Geheimnisse, jahrelang hinter dem schmucken Putz einer gutbürgerlichen Fassade verborgen, brechen ans Tageslicht. Raffiniert spielt der 1972 geborene Osttiroler Autor mit dem unterschiedlichen Wissensstand von Protagonisten und Lesern: Was wie Zufall aussieht, wie eine unabsichtliche Begegnung, entpuppt sich im Laufe der 50 Kurzkapitel als ausgemachtes Kalkül. Die Lebensfäden der zusammentreffenden Menschen verwirren sich nicht erst durch den Unfall. Schnee kommt kann gelesen werden wie ein Film. Bernhard Aichner ist auch als Fotograf im genauen Hinschauen geübt, was sich in seiner Erzähltechnik zeigt: Knappe Dialoge in lakonischer Sprache wechseln mit Handlung in Short Cuts ab. Motivisches Verbindungsstück der einzelnen Glieder dieser Erzählkette sind die sanft fallenden Schneeflocken - ein merkwürdiger Kontrast zum brutalen Inhalt. Solcherart konstruierte Lektüre ist nicht neu, aber kurzweilig und dank Ironie und Sprachwitz unterhaltsam.

DIE FURCHE

Es beginnt so spannend, dass man gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen.

BÜHNE

(...) In diesem winterlichen Setting komponiert der 37-jährige Tiroler Autor ein präzises wie poetisches Kammerspiel teils krass gezeichneter Charaktere: ein nasenloser Arzt und ein depressiver Polizist kämpfen um die berechnende Arztgattin, der Mautner und eine Hortgärtnerin, zwei 30- jährige Jungfrauen, kommen einander ebenso näher wie die pseudo-blinde Fotografin und ein Mixer- Promotor, der einen Geldtransporter beraubte. Die dichtesten Beziehungsszenen in diesem hochemotional-filmischen Psychogrammreigen gelingen Aichner über das deutschtürkische, Klischees aufbrechende Paar Melih und Dina. War Sex in den Rückblenden auch dieser Protagonisten das stärkste Bindemotiv, keimen nun psychische und physische Gewalt, aber auch Zärtlichkeit in diesem Hochspannungsdrama um Schuld und Entladung.

THE GAP

(...) Das Wechselspiel von Rückblenden und Gegenwartsschilderungen lässt Leselust erwachen. Filmisch anmutende Szenen bewegen sich zwischen Seifenopern- und "Shortcuts"-Ästhetik, Cliffhanger legen so manche Verbindung der Protagonisten frei, die zunächst im Verborgenen lag. Mit dichter Beschreibung und bildhaftem Ausdruck führt das Multitalent Aichner eindrucksvoll seine dramatische Erzählkunst vor. Sein Sprachminimalismus schafft der ausgefeilten Handlung den idealen Nährboden - ein Boden, auf dem jedes Ende einen neuen Anfang erfährt, und ehe man sichs versieht, ist alles weiß: "Überall Schnee.

LITERATURHAUS WIEN

(...) Erneut setzt Bernhard Aichner gekonnt auf jene Techniken, mit denen er es schon bisher verstanden hat, seine Leser zu fesseln: schnörkellose Sprache, Short-Cut-Dramaturgie, filmische Intensität, Gegensatz von rasanter Thriller-Handlung und sparsamen Andeutungen zu Figuren und Hintergründen. Dies lässt erst allmählich ein Gesamtbild entstehen, macht das Buch jedoch zu einem wahren Page-Turner: Welcher Leser gibt sich gerne mit halben Sachen zufrieden, wenn er hofft, dass die ganze Wahrheit bereits im nächsten Kapitel auf ihn warten könnte? (...) Der Unfall passiert schon nach wenigen Seiten. Nur kurz hält sich Aichner auf, um seine Protagonisten einzuführen, ehe sie aufeinanderkrachen. Auch das Reifen-Platzen, Durch-die-Luft-Wirbeln, Ineinander-Verkeilen ("Es war wie im Kino, er schaute nur zu, spürte, wie sich das Blech um sein Fleisch legte, wie ein Stück von ihm einfach verschwand in dem Wagen vor ihm.") ist rasch passiert. Das wirkliche Drama kommt erst danach: Menschen, aufeinander geworfen, schmerzhaft zum Innehalten gezwungen zwischen Tod und Leben, zwischen Ende und Neuanfang. Diese Konstellation nutzt Aichner meisterhaft, um eine ganze Reihe von unterschiedlichsten Schicksalen zu schildern, im Tunnel und davor, wo sich ebenfalls einiges abspielt und niemand etwas von dem Drama im Inneren des Berges ahnt (...)

APA

Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite.

TIROLER TAGESZEITUNG

Ein fesselndes Kammerspiel.

NEWS

(...) Aufregend kühl, einem Thriller ähnlich, fesselnd und voll unerwarteter Wendungen, äußerst sprachschön. (...)

KULTURWOCHE

(...) Intensiv und von der ersten Seite an packend erzählt der Autor die Geschichte jener fünf Menschen, die in dem Tunnel augenscheinlich rein zufällig festsitzen. Während sie auf Hilfe warten, entspinnt sich ihr persönliches Drama, zeigt sich ihre gemeinsame Vorgeschichte und wechselseitige, emotionale Verstrickung. Obwohl die Vergangenheit der Personen im Vordergrund steht, kommt die laufende Handlung keineswegs zu kurz. Die Bilder, die der Autor zeichnet, sind anschaulich und ausdrucksstark, zum Teil drastisch, aber niemals plakativ oder gar demonstrativ provokativ. Er schildert Abläufe detailliert und wirklichkeitsnah, ohne schockieren zu wollen. Passend zur Dramatik des Werkes ist seine Sprache schnörkellos und klar. Bernhard Aichner hat in "Schnee kommt" neun vielschichtige, lebensechte sowie höchst interessante Charaktere erschaffen, von denen jeder Einzelne Potential für einen weiteren Roman in sich trägt. Dadurch lässt sich erklären, warum alle Figuren - von B wie Bertram bis W wie Walter - ebenso unvorhersehbar, wie authentisch-nachvollziehbar agieren. "Schnee kommt" von Bernhard Aichner ist mehr ein Thriller als ein "handelsüblicher Roman": Eine temporeiche, mitreißende Handlung, starke Charaktere und ein flüssiger Schreibstil sorgen für Spannung und Unterhaltung auf höchstem Niveau. Bernhard Aichner ist ein Beweis dafür, dass Schriftsteller die besten Psychologen sind.

RADIO ORANGE

Langsam und bedächtig - wie fallender Schnee - entfaltet Aichner die ineinander verwobenen Lebensgeschichten seiner Figuren und schreibt damit wieder einen schmalen, aber großen Roman.

ECHO

Im Stile von Thornton Wilder, der im Roman "Die Brücke von San Luis Rey" zufällige Opfer bei einem Brückeneinsturz sterben lässt, werden auch in "Schnee kommt" die Opfer zufällig zusammengetrieben und offen gelegt. Diese Katastrophe kommt uns Lesern scheinbar bekannt vor und wir halten es kaum aus, wenn wir lesen, was wirklich in Menschen vorgeht, wenn die übliche Ordnung von ihnen abfällt.

BUCHKULTUR

In seinem neuen Roman "Schnee kommt" erweist sich Bernhard Aichner als raffinierter Erzähler mit viel Sinn für Spannung und das Unerwartete. Ein schwerer Autounfall (…), ein Mann ist tot, ein zweiter schwer verletzt. Die Unfallbeteiligten hoffen auf rasche Hilfe, doch heftige Schneefälle und ein weiterer Unfall am Tunnelportal verzögern die Rettung. Während die Eingeschlossenen auf ihre Befreiung warten, erzählt Aichner in zahlreichen Rückblenden temporeich und stilistisch brillant die teils tragischen, teils skurrilen Lebensgeschichten seiner Figuren. Nach und nach wird klar, dass sich hier nur scheinbar die Schicksalswege Wildfremder kreuzen. Fazit: Spannend vom Anfang bis zum Schluss.

6020 STADTMAGZIN

Mehr als 80 Leserinnen haben am 12. Februar die Präsentation von Bernhard Aichners neuem Roman Schnee kommt in Innsbruck besucht. Haymon-Autor Christoph W. Bauer stellte den Innsbrucker Autor und Fotografen vor: Bernhard Aichner versteht es, Ereignisse auf einen allgemeinen Nenner zu bringen, die so entstandenen und durchaus vertrauten Situationen mit Figuren zu besiedeln und uns dann in diesen Figuren zu spiegeln. In dieser Art des fotografischen Schreibens hat er es mittlerweile zu einer könnerschaft gebracht. Mit seiner Sprachkamera schaut Bernhard Aichner hinter das gesicht seiner Figuren - und schreibt uns Fotografien, aus denen wir uns selbst anblicken.

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